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Der Kaffeebaum

Ast eines Kaffeebaum mit Blüten

Kaffeebaum – einzeln betrachtet mögen sie ja alle gleich ausschauen. Aber dem ist bei Weitem nicht so, der Teufel liegt, wie immer im Detail versteckt!

Zweifelsohne gilt als die interessanteste Art Coffea arabica. Die Pflanzen sehen für das ungeübte Auge auf den ersten Blick wirklich alle gleich aus. Der Stamm ist dünn, weist zahlreiche Äste auf, auf denen Blätter und Früchte (Kirschen) wachsen. Wenn man allerdings näher hinsieht gibt es sehr wohl Unterschiede zu entdecken! Manche tragen die Früchte in Büscheln dicht gedrängt, manche entlang der Äste. Auch in Ertrag und in der Farbe der Bohne unterscheiden sie sich sehr.

Wenn man ganz genau ist kann man sogar Unterschiede bei den Blättern der einzelnen Arten finden. Die wichtigsten Unterschiede kommen aber erst beim Ernten und dem Verarbeiten der Samen hervor und wirken sich auf den Geschmack und die Qualität des Endproduktes aus.

Man darf sich aber nicht denken, dass diese geschmacklichen Eigenschaften bei der Auswahl der Sorten bei den Züchtern beziehungsweise Kaffeebauern eine Rolle spielt. Bei denen spielen eher Widerstandsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit eine Rolle, klar.

Der Baum entspringt dem Samen

Meistens sind bei den bereits länger im Geschäft tätigen Farmen Baumschulen bereits vorhanden. Hier werden Sämlinge gezogen, die liebevoll gepflegt nach Erreichen der Mindestgrößen in die Felder versetzt werden.

Die Aufzucht ist eine eher klassische: Sämlinge werden in Aussaat-Erde in Kulturen gezogen. Nach erscheinen der ersten Blättchen werden die die rasch wachsenden Pflänzchen nach circa einem halben Jahr zum endgültigen Platz versetzt. Dann muss drei Jahre gewartet werden, bis die erste Ernte eingefahren werden kann. So gesehen braucht man einiges an Geduld und Glück bis man sich als Kaffeebauer bezeichnen kann.

Kranke Kaffeebäume

Denn Kaffeebäume können auch von Albträumen heimgesucht werden: Krankheiten und Schädlinge. In erster Linie ist der Kaffeerost dafür verantwortlich, dass ganze Plantagen vernichtet werden. Eine Pflanzenkrankheit die von einem Pilz verursacht wird, der die Blätter orange bedeckt und die Photosynthese unterbindet. Das führt unweigerlich zum Absterben der Pflanzen und wird in Kombination mit dem Fortschreiten des Klimawandels zur echten globalen Bedrohung des Kaffeeanbaus.

Der Kaffeebohrer hingegen legt seine Eier zur Aufzucht in die Kaffeekirschen, die nach dem Schlüpfen der Larven vom Fruchtfleisch leben. Das reduziert Ertrag und Qualität und wird mittlerweile weltweit mit verschiedensten Mitteln bekämpft.

Von der Blüte zur Frucht

Meist gibt es eine Ernte beziehungsweise einen Hauptertrag pro Jahr. Manchmal gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auch zwei. Diese ist aber meist minderwertiger von Ertrag und Qualität aus gesehen. Der Auslöser für die Blüte ist die Regenzeit. Die Blüten sind duftend und viele. Es gibt sogar die Möglichkeit die Blüten zu trocknen und als Aufguss zu verwenden. Schmeckt nicht schlecht, m muss aber nicht unbedingt ein Standardgetränk sein.

Wie bei einer Schwangerschaft ist die Zeit von Blüte bis Erntereife ca neun Monate. Dann kommt die schwierige Entscheidung: pflücken oder nicht? Die Wahl des richtigen Zeitpunkt ist eine schwierige. Unreif oder überreif ist ein ausschlaggebendes Kriterium für ein qualitativ hochwertiges Verkaufsprodukt und hängt natürlich am meisten von der Erfahrung des Kaffeebauern ab. Ausserdem ist der Unterschied in eines Erneterfolges auch von der Art der Pflücken und der damit verbundenen Lohnkosten abhängig.

Doch dazu mehr in einem anderen Kapitel.